Die Meise – häufiger Gast im Garten

(Meise: Blaumeise, Haubenmeise, Kohlmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Weidenmeise)

#rettetunserevögel – Aktion zum Schutz unserer Vögel (Meise) – initiiert von Ralf Becker von mein-naturgarten.de

Blaumeise

Blaumeise

Die Meise ist sicher als Vogel jedem bekannt. In der Sonne leuchtet die Blaumeise in ihren blauen Farben und wirkt immer quirlig und lebendig. Blau- oder Kohlmeise sind weitverbreitet und zählen zu den häufigsten Vögeln in unseren Gärten. Die Anzahl der Brutpaare ist unter den Meisenarten unterschiedlich groß:

  1. Kohlmeise: 6 Mio. Brutpaare
  2. Blaumeise: 4,5 Mio. Brutpaare
  3. Tannenmeise: 1 Mio. Brutpaare
  4. Haubenmeise: 600.000 Brutpaare
  5. Sumpfmeise: 500.000 Brutpaare
  6. Weidenmeise: 100.000 Brutpaare

Die Blau- oder Kohlmeisen stehen nicht auf der Roten Liste und haben in den vergangenen Jahren sogar an Anzahl zugenommen. Besonders die Kohlmeise und Blaumeise haben in Deutschland ein recht gutes Leben. Sie sind als Kulturvögel dem Menschen nah und nehmen bereitwillig das Futter an Futterstellen auf oder knabbern an den Meisenknödeln. Die Blaumeise, aber auch die Kohlmeise lieben die lichten Laubwälder mit vielen Büschen. Wenn du deinen Garten naturgerecht gestaltest und Bäume und Sträucher pflanzt, wird sich die Meise bei dir heimisch fühlen und auch dankbar Nistkästen für die Brut annehmen.

In meinem Garten sehe ich den Winter über bis zu 60 Meisen an der Futterstelle am Waldrand. In diesem Jahr sind alle 10 Nistkästen von Meisen in den Bäumen belegt. Im April habe ich noch drei weitere Nistkästen für Kohlmeisen in unseren hinteren Bäumen aufgehangen. Vielleicht werde diese noch für Bruten im Sommer genutzt.

Haubenmeise

Haubenmeise

Meisen lieben natürliche Gärten

 

Offene Gärten ohne Versteckmöglichkeiten mag die Meise nicht. Wenn du ihr eine Futtermöglichkeit an einem Baum oder Strauch zur Verfügung stellst, wird sie es dir mit reger Flugaktion danken: einmal zur Futterstelle, Sonnenblumenkern geholt und ab in den Baum zum Fressen. So geht es besonders im Winter den ganzen Tag munter hin und her.

Die Tannenmeise bevorzugt – wie ihr Name schon vermuten lässt – Nadelgehölze. Sie liebt Fichten mehr als Tannen. Aufgrund des Klimawandels verschwinden die Fichten jedoch immer mehr aus unserem Landschaftsbild. Die Tannenmeise ist aber auch mit einem Einzelbaum zufrieden. In Gärten mit Koniferen fühlt sich auch zu Hause.

Die Sumpfmeise lebt nicht nur im Sumpf, mag aber feuchte Wälder sehr gerne.

Meisen nehmen im Garten sehr gerne Nistkästen an. Ihr eigentliches Brutgebiet sind alte Baumhöhlen. Da diese immer weniger zu finden sind, wirst du die Meisen mit Nistkästen unterschiedlicher Größe erfreuen können. Der zierlichen Blaumeise reicht ein Einflugloch von 26 bis 28 mm Größe, während die Kohlmeise größere Einfluglöcher benötigt.

Kohlmeise

Kohlmeise

Du hast doch ’ne Meise

 

Wenn du jemand mitteilen möchtest, dass er etwas Dummes gesagt oder getan hat, dann fällt häufig der Satz: „Du hast doch ’ne Meise“ oder wenn es ganz schlimm kommt „du hast doch eine Vollmeise„. Diese Beleidigung wird den lieben Meisen überhaupt nicht gerecht. Es hat auch nur indirekt mit den Meisen zu tun, sondern mehr mit der Tierart Vogel. In früheren Jahrhunderten vermutete man, dass Verwirrtheit / Schwachsinn durch Vögel übertragen würde. Wenn also jemand nicht bei Verstand ist oder Unsinn redet, wurde vermutet, in seinem Kopf nistet ein Vogel. Daher auch die Redewendung: „du hast doch einen Vogel“ oder jemanden „einen Vogel zeigen„.

 

Die Meise – Fakten und Informationen

 

Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Blaumeise

Blaumeise

Größe Länge: 12 cm, Gewicht: 11 gr, Flügelspannweite: 17-21 cm

Alter: Blaumeisen werden etwa 5- 7 Jahre alt. Das Alter hängt auch stark von der Futtersituation ab. Allerdings ist die Sterblichkeit durch Fressfeinde im ersten Jahr besonders hoch.

Aussehen: Blaue Kappe, ein schwarzer Strich ums Auge und weiße Wangen. Die Flügel sind blau gefärbt und der Bauch gelb. Die Farben der Männchen sind gegenüber den Weibchen intensiver.

Vorkommen: ganz Europa (ausgenommen der nördlichste Bereich Skandinaviens)

Lebensraum: als Kulturfolger sehr menschennah, in Parks und Gärten, aber auch in Dörfern und Städten, soweit mit Baum- oder Strauchbestand.

Was fressen Blaumeisen?

Nahrung: als Allesfresser ist die Blaumeise nicht so wählerisch: im Winter werden Samen, Sonnenblumenkerne und Erdnüsse an Futterstellen gerne angenommen. Im Sommer stehen Insekten (Läuse etc.) und Raupen auf dem Speiseplan. Die Blaumeise ist auch geschickt darin, in Ritzen und Baumspalten nach Insekten zu suchen. Hast du gewußt, dass die Blaumeise ein toller Kletterer ist? Sie turnt an Bäumen hoch und sucht in Ritzen nach Nahrung. Für die Jungenaufzucht bringt sie im Frühjahr nach dem Schlüpfen ständig tiersiche Nahrung heran. Biete ihr einen Leckerbissen an: ein paar Mehlwürmer wird sie mit Genuss an ihren Nachwuchs verfüttern.

Fütterung

Fütterung

Brut: Das Blaumeisenpaar sucht sich schon im späten Winter einen geeigneten Nistplatz aus. Dieser wird aber nicht sofort in Besitz genommen. Man schaut immer mal wieder vorbei und hämmert zur Anzeige: „Hey, dies ist meine Brutstelle“ Löcher in den Nisteingang. Sollte sich doch ein anderer Vogel im ausgesuchten Nistbereich breitgemacht haben, wird er hart attackiert und vertrieben. Dabei sind die Blaumeisen nicht zimperlich und verjagen auch größere Vögel wie ihre „Kollegen“ Kohlmeise.

Das Blaumeisenweibchen ist alleine für den Nestbau zuständig. Dabei sucht sie in der Umgebung nach geeignetem Nistmaterial. Du kannst sie mit Hundehaaren unterstützen. Vielleicht hast du einen Hund. Bürste ihn einmal kräftig durch und die Haare legst du einen Drahtkorb für Meisenknödel. Hoch in einen Baum gehangen, wird es dir die Blaumeise danken. Die Blaumeise baut ihr Nest gerne in Baumhöhlen oder Spalten. Sie nimmt aber ohne Probleme Nistkästen an. Mit dem Start in den Frühling ab April beginnt die Brutaufzucht, die im selben Jahr auch noch einmal wiederholt wird. Dabei kann es in den Nestern recht voll werden. Bis zu 15 Eier legt das Weibchen, brütet 14 Tage und nach 18 bis 21 Tagen verlassen die Jungmeisen das Nest. Sie werden auch außerhalb des Nests noch einige Zeit weiter gefüttert. Während dieser Zeit werden sie häufig Opfer von Fressfeinden, wenn sie in den Bäumen sitzen und nach ihren Eltern rufen. Die jungen Blaumeisen werden von beiden Elternteilen mit kleinen Insekten, Spinnen oder Blattläusen gefüttert. Leider geht unser Insektenbestand immer weiter zurück. So fällt es den Eltern schwerer, Futter für die Jungen heranzuschaffen. Gestalte deinen Garten naturnah und lasse Stauden und Blüten den Winter über einfach stehen. So können Insekten überleben und dienen im nächsten Frühjahr zur Aufzucht der jungen Meisen.

Umgebung: Die Blaumeise sucht Landschaften mit Bäumen, Hecken und Sträuchern. Ist dein Garten so angelegt, wird sie bald Gast bei dir sein. Offene und freie Landschaften mag sie nicht. Sie trinkt und badet gerne in Wasserschalen oder an Teichen.

Nistmöglichkeiten: Es werden im Handel spezielle Nistkästen für Meisen angeboten. Durch unterschiedlich große Aufsätze sind sie für Blau- oder Kohlmeisen geeignet.

TIPPS: Im Winter wirst du an einer Futterstelle für Vögel immer Meisen sehen. Sie haben sich an die Umgebung der Menschen angepasst. Da unsere Insekten leider immer weiter auf dem Rückzug sind, kannst du auch das ganze Jahr über füttern. Im Frühjahr und Sommer aber kein Fettfutter, sondern eher Sonnenblumenkerne oder feuchte Mehrwürmer.

Das Blaumeisenweibchen ist alleine für den Nestbau zuständig. Dabei sucht sie in der Umgebung nach geeignetem Nistmaterial. Du kannst sie mit Hundehaaren unterstützen. Vielleicht hst du einen Hund. Bürste ihn einmal kräftig durch und die Haare legst du einen Drahtlorb für Meisenknödel und hängst ihn in einen Baum. Die Blaumeise wird es dir danken.

 

Kohlmeise (Parus Major)

 

Der Name Kohlmeise leitet sich nicht von dem Gemüse Kohl ab, sondern von dem schwarzen Strich am Bauch und am Kopf, der aussieht wie angekohlt bzw. angekokelt. Diese Namensgebung ist schon aus dem 15. Jahrhundert überliefert.

Größe Länge: 13,5-15 cm, Gewicht: 12-13 gr, Flügelspannweite: 17-21 cm. Die Kohlmeise ist die größte heimische Meisenart.

Alter: Kohlmeisen werden etwa 5 – 7 Jahre alt. Das Alter hängt auch stark von der Futtersituation ab. Allerdings ist die Sterblichkeit durch Fressfeinde im ersten Jahr besonders hoch.

Aussehen: Der Kopf ist schwarz-weiß und der Unterbach gelb gefärbt.Über die Brustmitte zieht sich längs ein schwarzer Streifen.

Kohlmeise

Kohlmeise

Vorkommen: ganz Europa (ausgenommen der nördlichste Bereich Skandinaviens)

Lebensraum: als Kulturfolger sehr menschennah, in Parks und Gärten, aber auch in Dörfern und Städten, soweit mit Baum- oder Strauchbestand.

Nahrung: als Allesfresser ist die Kohlmeise nicht so wählerisch: im Winter werden Samen, Sonnenblumenkerne und Erdnüsse an Futterstellen gerne angenommen. Im Sommer stehen Insekten (Läuse etc.) und Raupen auf dem Speiseplan. Für die Jungenaufzucht benötigt die Kohlmeise viele Insekten wie kleine Käfer, Libellen oder Larven. Dabei beginnt die Kohlmeise häufig nicht direkt in Nestnähe, sondern erst in 10 bis 15 Meter Entfernung mit der Nahrungssuche, um so Fressfeinde nicht auf das Nest aufmerksam zu machen.

Brut: Die Kohlmeise baut ihr Nest gerne in Baumhöhlen oder Spalten. Sie nimmt aber ohne Probleme Nistkästen an, wenn das Einflugloch mindestens 30 mm – besser 32 mm groß ist. Mit dem Start in den Frühling – oft schon ab März (je nach Region) – beginnt die Brutzeit, die im selben Jahr bis zu zweimal wiederholt werden kann. 8 bis 10 Eier legt das Weibchen, brütet 8 – 12 Tage und nach 18 bis 20 Tagen verlassen die jungen Kohlmeisen das Nest. Sie werden auch außerhalb des Nests noch einige Zeit weiter gefüttert. Während dieser Zeit werden sie häufig Opfer von Fressfeinden, wenn sie in den Bäumen sitzen und nach ihren Eltern rufen.

Auch freilaufende Katzen werden immer mehr zum Problem für die kleinen Vögel. Sie können noch nicht so schnell reagieren und viele Katzenhalter finden es auch noch natürlich, wenn ihre Katze junge Vögel zum Spaß umbringt und vor die Haustür legt! NEIN! Dies ist keine natürliche Auslese und Katzen gehören während der Brutzeit ins Haus und nicht als Streuner und Vogelmörder in den Garten. Jedes Jahr kommen bis zu 100 Mio. Vögel durch diese völlig sinnlosen Streunereien zu Tode.

Umgebung: Die Kohlmeise sucht Landschaften mit Bäumen, Hecken und Sträuchern. Ist dein Garten so angelegt, wird sie bald Gast bei dir sein. Offene und freie Landschaften mag sie nicht. Sie trinkt und badet gerne in Wasserschalen oder an Teichen.

Kohlmeisen

Kohlmeisen

 

Du wirst auch in deinem Garten die Meisen als Gast begrüßen dürfen, wenn du ihn naturgerecht gestaltest und ihnen Nistmöglichkeiten anbietest.

Seltener, aber auch in einem naturnahen Garten zu beochten sind die Sumpfmeise, Weidenmeise oder Schwanzmeise.

Weitere Vögel im Detail: > Haussperling / Spatz