Der Waldgarten

WaldgartenMein zweites Projekt nach meinem Gräsergarten ist die Umwandlung eines seit Jahren verwilderten Grundstückteils zu einem lebendigen Waldgarten. Neben unserem Grundstück ist ein großer Wald, fast eine Art Urwald. Der Wald steht hier unter Naturschutz, da sich im Forst zahlreiche Quellen befinden. Dies ist für uns wirklich ein Glücksfall. Der Wald kann sich frei entwickeln und umgestürzte Bäume bleiben einfach liegen. Die Natur führt hin diesem Wald Regie und nicht die Forstwirtschaft.

Nach intensiven Regenfällen im Sommer oder im Winter durchweg, ist der Boden im Wald tief morastig und das Wasser steht zum Teil bis zu 30cm hoch. Es ist eben ein Quellgebiet und wird immer mit Wasser versorgt. Ein Wald, in dem sich manch Sonntagsspaziergänger wohl “aufräumende Hände” wünscht, wir aber jeden Tag mit unseren Hunden diesen Wald genießen.

Bei Abendgängen schauen wir den Rehen mit ihren Kitzen auf den Lichtungen beim Grasen zu. Wir freuen uns über Blindschleichen und Ringelnattern, die durch das Dickicht aus Farnen ziehen. Große Ilexbüsche und sogar stattliche, bis zu 10 Meter hohe alte Ilexbäume sind hier ebenfalls zu finden wie Birken- und Kiefernhaine. Aber auch der klimataugliche Mischwald aus Laub und Nadelbäumen (hohen Tannen) ist hier anzutreffen. Alles Ideengeber für meinen Waldgarten.

Obwohl der Neanderlandsteig seine Bahn durch diesen Wald zieht, ist er fast immer menschenleer, da er abseits liegt und durch seinen tiefen Morast – selbst im Sommer – unattraktiv für die “Sonntags-” Spaziergänger ist.

Wir nehmen diesen Wald jedoch für uns als Segen an. Was liegt also ferner, als in unserem Garten – direkt angrenzend an den Wald – einen Waldgarten anzulegen?

Der Umbau – die Neugestaltung

Hinter einer Reihe von bis zu 3m hohen Tujas verbarg sich eine Art Müllhalde aus Schutt, alten Fässern, Hütten, Betonplatten, Unrat und alten Holzabfällen. Der Vorbesitzer hatte den Unrat im Mai 2021 zu 95% beseitigt. Hier sollte nun mein Waldgarten entstehen. Durch die Einbindung dieses bis jetzt nicht zugänglichen Teil, wuchs mein Garten um ca. 170 qm. Der Platz für die ersten Schritte zu einem Waldgarten sollte reichen. Alte Haselnussbäume und eine mindestens 40 Jahre alte Rotkiefer stehen bereits in meinem Waldgarten.

Der Umbau und Neuanlage Waldgarten

Im ersten Schritt wurden die Tujas alle herausgenommen und dienen durch die Fortführung der vorhanden Tujareihe als Sichtschutz. Die restlichen Tujas wurden an die Grundstücksgrenze zum Wald gesetzt. Mir gefallen die Tujas nicht, da sie für Vögel oder Bienen/Schmetterlinge keine Vorteile bieten. Okay, es kann sich mal eine Meise dort verstecken, wenn der Bussard wieder seine Runden im Wald fliegt. Nun gut, ich lasse sie erstmal dort stehen (was sich aber nach kurzer Zeit durch einen Sturm von selbst erledigt hat – dazu später mehr)

Mit Hilfe eines kleinen Baggers folgte eine Bodenbereinigung. Die vorhandenen Brombeeren wurden tiefgründig entfernt und der Boden für die Pflanzung einmal gepflügt und geglättet. So entstand innerhalb nur einen Tages aus einem alten “Müllplatz” eine sehr gute Ausgangslage für den Waldgarten. Der Boden ist für den Waldgarten ein Glücksfall. Jahrelang vermoderte hier Holz, Blätter blieben liegen und bildeten eine tiefe Humusschicht. Eine perfekte Grundlage.

Planung und Kauf von Pflanzen

Vor dem ersten Spatenstich, habe ich mich sehr intensiv in das Thema Waldgarten eingelesen. Ich war froh, dass nur 15 Minuten von uns aus ein wunderbarer Waldgarten zur Begehung für den Publikumsverkehr freigegeben ist: HORTVS in Hilden von Peter Janke. Wer aus der Gegend rund um Düsseldorf kommt, sollte sich die Themengärten von Peter Janke einmal anschauen. Ich war einige Male in seinem Schaugarten und habe mich von seinen Gestaltungsformen inspirieren lassen. Peter Janke hat dabei das Glück, dass sein Grundstück direkt an den Wald grenzt. Bei mir liegt noch eine kleine Straße dazwischen.

Mit vielen Ideen und einigen verschlungenen Büchern, setze ich mich an die Planung. Wo soll der Weg durch den Waldgarten verlaufen? Welche Pflanzen sollen im Garten des Waldes gesetzt werden? Wie viele neue Bäume verträgt der Bereich, ohne dass die Bäume sich gegenseitig zu viel Licht und Luft nehmen?

Fortsetzung folgt