Mein Volk: die Bienen

Die Bienen ziehen ein

Am 25. September 2021 sind wir stolze Eltern eines Bienenstocks geworden. Unser Nachbar Frank besitzt sieben Bienenvölker und hat mir ein Volk samt Beute (*) überlassen. Ich freue mich riesig über den Zuwachs in unserem Naturgarten und bin nun noch weiter angespornt, mich für einen bienenfreundlichen Garten einzusetzen. Der Umzug des Bienenstocks verlief ohne Probleme. Wir haben an einen kühlen Tag auf die Abendstunden gewartet, an dem nur noch wenig Bienen unterwegs waren. Im Bienenstock befindet sich eine kleines Volk mit ca.1.500 Bienen und es ist nicht sicher, ob die Zahl ausreicht, um alle über den Winter zu bekommen.

Aber ich bin voller Tatendrang und Vorfreude. Ich habe mich in die Haltung von Bienen eingelesen und einen schönen Platz gefunden. Unter dem Laubendach steht nun die Beute geschützt vor starkem Wind und Regen. Viel tun kann ich jetzt nicht, außer der Königin viel Glück beim Eierlegen zu wünschen. Ich hoffe, dass im Staudengarten noch genug für die lieben Kleinen zu holen ist.

Bienen vermehren sich großartig

Bienen auf Tour

Nach etwa drei Wochen ist aus dem kleinen Volk bereits ein stattlicher Bienenstaat geworden. Ich schätze, dass nun etwa 2.500 von ihnen sich ein Zuhause teilen. Durch das noch milde Herbstwetter begünstigt, fliegen sie jeden Tag aus und bringen reichlich Pollen mit. Die Nektarausbeute fällt im Oktober naturbedingt eher gering aus. Es sind jetzt vier Rähmchen in der Beute mit Honig gefüllt. Ich füttere schon länger mit Flüssigfutter zu, damit die Bienen noch weiter Nahrung erhalten und gut über den Winter kommen. Bei schönem Wetter summt es herrlich um den Bienenstock herum.

Winterbehandlung gegen Varroamilbe

Mein Bienenvolk im Dezember 2021

Heute am 19. Dezember 2021 habe ich mit meinem Nachbarn Frank (ebenfalls stolzer Besitzer von jetzt fünf Bienenvölkern) die Winterbehandlung gegen die Varroamilben bei meinen Bienen vorgenommen. Dazu habe ich Oxalsäure auf die Bienen und in die Wabenzwischenräume geträufelt.

Was sind Varromilben?

Die Varromilbe ist eine etwa 1,5mm große – für die Bienenvölker – sehr gefährliche Milbe. Sie kann ganze Völker töten und agiert in ihrem Leben rein parasitisch mit den Bienen. Die Varroamilbe lebt nur in Bienenvölkern. Was macht sie so gefährlich?

Die männlichen Milben und die Nymphen leben in den verdeckelten Brutzellen in den Bienenwaben. Die weiblichen Milben sitzen oft auf den Bienen – in der Regel am Unterleib. Eigentlich säubern sich Bienen gegenseitig und entfernen Milben oder anderen Schmutz. Gegen diese Milbe haben die lieben Kleinen jedoch keine Chance. Sie haftet sich an ihren Leib und kann – geschützt durch den festen Rückenschild – nicht von den anderen Bienen entfernt werden. Sie saugt Fettzellen der Biene aus, die so das Immunsystem schwächen.

Die Milbe bohrt sich in die Brutzellen und wird mit verdeckelt. Ist der Vorrat an Nahrung aufgebraucht, saugt sie an der Bienenlarve und entzieht ihr ebenfalls Fettzellen. Sie legt bis zu 6 Eier, das erste ist ein Männchen. Die restlichen Eier werden durch Befruchtung zu Weibchen. Die Larven der Milbe saugen dann ebenfalls an der Bienenlarve, die dann sehr geschwächt und kaum lebensfähig schlüpft. Viele der so geschädigten Bienen sterben entweder früh oder sind nicht in der Lage, das Volk mit Nektar oder Pollen zu versorgen.

Bei einem starken Befall mit dieser heimtückischen Milbe, ist daher der Tod des ganzen Volkes fast unvermeidlich.

Varroa Milbe auf Biene

Bienenbehandlung gegen Varroamilbe wichtig

 

Es ist darum so wichtig, das Volk gegen diese Milbe zu behandeln und zu schützen. Ich habe meine kleinen Pelzflieger mit Oxalsäre (*) beträufelt. Dazu müssen nicht alle Bienen behandelt werden. Die Bienen putzen sich gegenseitig und die Säure wird im ganzen Volk verteilt. Die Milben vertragen die Säure nicht und sterben ab. Diese Behandlung hat aber nur Erfolg, wenn das Volk nicht bereits zu stark befallen ist. Da im Dezember keine Brut mehr vorhanden ist, befinden sich die Milben auf den Bienen. Der Erfolg der Behandlung ist nicht garantiert, aber schon recht hoch.

Mein Nachbar Frank hat bis jetzt – im Dezember 2021 – bereits zwei von seinen sieben Völkern verloren. Die Bienen waren alle tot. Ich hoffe, mein Volk war noch nicht befallen und kommt so gut durch den Winter.

(*) Worte werden im Glossar erläutert: Glossar Bienen